Türkei im Türkei-Lexikon

Die Türkei trägt den offiziellen Namen Republik Türkei und befindet sich auf dem Kontinent: Asien, Europa. Sie hat eine Gesamtfläche von ca. 780580 km² welche von 70414000 Einwohnern besiedelt ist. Lediglich 3% der Gesamtfläche gehört zu Europa, der restliche Teil gehört zu Asien. Ca. 26% der Fläche ist von Wäldern eingenommen und 36% werden landwirtschaftlich genutzt. Ihre Hauptstadt ist Ankara mit allein 3,4 Millionen Einwohnern. Die gültige Währung ist der türkische Lira. Die Landessprache ist Türkisch, in manchen Gebieten auch Kurdisch. Nachbarstaaten der Türkischen Republik sind Armenien, Aserbaidschahn, Syrien, Iran, Irak, Georgien, Griechenland und Bulgarien. Alte Traditionen aber auch die Moderne sind in der Türkei vertreten. 74% der Gesamtbevölkerung lebt in den Städten. Nord- und Südosten sind nur sehr dünn besiedelt weil der Großteil der Bevölkerung in den Ballungszentren an der Westküste arbeitet und lebt. In der Hauptstadt Ankara befindet sich auch der Regierungssitz des Landes. Auch die Führungskommandos aller Streitkräfte hat ihren Sitz dort. Ankara ist außerdem Universitätsstadt und eines der größten Industrie- und Dienstleistungsballungszentren. Die größte Stadt der Türkei mit ca. 15 Millionen Einwohnern ist die Mega-Metropole Istanbul, sie ist zugleich das wichtigste kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Würden bei der Bodenberechnung sämtliche Provinzen Istanbuls berücksichtigt, dann ist sie sogar die größte Stadt der Welt. Die drittgrößte Stadt der Türkei ist Izmir. Sie hat 1190000 Einwohner und hat nach Istanbul den zweitgrößten Handelshafen in dem heute Automobil- und Textilgüter um geschlagen werden. Izmir ist aus diesem Grund ein sehr wichtiger Wirtschaftsstandort.

Side

Auf beiden Seiten von langen Sandstränden umgeben, ist das antike Side auf einer Landzunge angesiedelt. Neben Ephesus und Pergamon ist Side eine der bedeutendsten Ausgrabungsstätten in der Türkei. Besuchermagnete sind antike Stätten wie das Theater, Aquädukte, die Stadtmauer mit ihren Toren, die Agora oder auch Säulenstraßen und die Hafentherme. Zu empfehlen sind auch die Basilika und der Bischofspalast und die byzantinische Kirche, welche man in den Apollon-Artemis-Tempel einbaute. Etwas östlich von Side befinden sich Sorgun und Titreyengöl, Ortschaften mit breiten Stränden. Side selbst, übrigens aus dem griechischen übersetzt heißt es Granatapfel, liegt 75 Kilometer östlich von Antalya. Es war schon immer eine sehr lebendige Stadt. Im siebten Jahrhundert landeten hier die Griechen und nahmen Besitz von dieser Region. Kilikische Piraten lösten die Griechen ab und benutzten den Markt von Side als Umschlagplatz für ihr Diebesgut und Sklaven. Mit Pompeus wurden die Piraten allerdings vertrieben und die Römer hielten Einzug in dieses Land. Damit nicht genug, folgten den Römern die Byzantiner, eine äußerst bewegte Geschichte also, welche eine Vielzahl von kulturellen Schätzen und Prachtbauten. Einer Einladung zum Flanieren kommt ein Besuch der kleinen, verträumten Altstadt von Side gleich. Souvenirjäger kommen hier voll auf ihre Kosten, von Schmuck- und Ledergeschäften bis hin zu Teppichhändlern, heißt es Feilschen was das Herz begehrt. Relaxen nach der Souvenirjagd oder den zahlreichen Ausflügen lässt es sich dann hervorragend in einem Hamam oder am Strand. Für Schnorchler ist das flach abfallende Meer ganz hervorragend geeignet. Die Attraktion am Strand sind jedoch die zahlreichen Meeresschildkröten, welche sich hier in der Nähe aufhalten.

Antalya

Antalya, an der türkischen Riviera gelegen, hat sich neben Istanbul zum beliebtesten Urlaubsziel entwickelt. Gründe sind das milde warme Kontinentalklima mit mehr 9 Monaten mit Sonnentagen, sondern auch die herausragende Landschaft. Eingebettet zwischen den Bergen des Taurusgebirges, dessen höchster Gipfel mehr als 4100 Meter misst und der Antalya Bucht im Mittelmeer bieten diese Region Urlaub mit höchsten Ansprüchen. In den ersten Monaten des Jahres, vor allem im März bis April herrscht hier die Wintersaison und die Skifahren können die einmaligen Skipisten im Gebirge abfahren. Die Skipisten und Abfahrten gehören zu den anspruchsvollsten der Welt und nehmen es durchaus mit Kitzbühel oder Chamonix auf. Der Vorteil, ein Skiurlaub hier ist wesentlich preiswerter. Anschließend noch eine Woche relaxen am Mittelmeer bei Temperaturen um 25° C, das können nur ganz wenige Regionen auf der Welt bieten. Antalya ist eine mehr als 1000 jährige Stadt, die auch über geschichtliche Baudenkmäler verfügt. Neben dem Hadriantor, dem runden Turm Hidirlik Kulesi kann man auch einmalige Moscheen bewundern. Stellvertretend genannt sei hier nur die Kasik Minare. Von Antalya aus gibt es interessante umliegende Ausflugsziele. In der Nähe von Perge befindet sich ein sehr gut erhaltenes Amphitheater, in Aspendos gibt es ein außergewöhnlich gut erhaltenes römisches Aquädukt sowie ein Thermalbad und das Siegestor zu besuchen und zu bewundern. Antalya selbst präsentiert sich als einladende sehr gepflegte Stadt, in der vor allem deutsche Touristen sehr willkommen sind. Neben vielen deutschen Einwanderern sprechen auch Einheimische oft deutsch. Beschriftungen sind oftmals sogar zweisprachig. In der Region Antalya sind Sie jederzeit willkommen.

Das türkische Kinderfest

Wer träumte als Kind nicht davon, erwachsen zu sein. Für alle Kinder in der Türkei wird dieser Wunsch einmal im Jahr wahr, und zwar immer am 23. April. Dann findet das Kinderfest statt. Das erste „Internationale Kinderfest“ wurde im Jahr 1920 begangen. Dem zu dieser Zeit gewählten Präsidenten, Mustafa Kemal Atatürk haben es die Kinder der Türkei zu verdanken, dass dieser Tag ausschließlich ihnen gehört. Der Präsident Atatürk begründete damals seine Entscheidung damit, dass die Kinder von heute die Regierenden von morgen und damit die Zukunft des Landes sind. Dieser weisen Entscheidung kann man eigentlich nur zustimmen. Doch wie darf man sich nun diesen Tag vorstellen? Gefeiert wird er von allen Kindern, ob arm oder reich. Es werden überall riesige Feste organisiert, man veranstaltet Straßenumzüge. Gefeiert wird aber nicht nur im großen Stil, auch die Familien kommen nicht zu kurz. Gastfreundlichkeit wird an diesem Tag ganz besonders groß geschrieben und geht buchstäblich über die Grenzen hinaus. Zu den Festlichkeiten lädt man auch Kinder aus dem Ausland ein. Die Kinder tragen dann die traditionelle Kleidung ihres jeweiligen Heimatlandes und begehen das Fest gemeinsam mit den türkischen Kindern. Es wird gespielt, gesungen und getanzt. Alle Schulen werden geschmückt, denn an diesem Tag haben die Kinder das Zepter in der Hand. Damit nicht genug, in der Türkei räumen die Schuldirektoren und Lehrer, ja sogar die Abgeordneten ihren Platz für einen Tag für die Kinder. Dieser Brauch, die Macht des gesamten Landes für einen Tag an die Kinder abzugeben, symbolisiert dass Vertrauen, welches türkische Kinder bei den Erwachsenen genießen. 255

Nationalparks in der Türkei

Die türkischen Nationalparks sind ausgesprochener landschaftlicher Schönheit. Man kann die meist dichtbewaldeten Landstriche auf vielerlei Art und Weise erkunden. Ein Erlebnis der besonderen Art ist ein Rafting im Köprülü-Nationalpark. In der Nähe von Belek existiert ein Paradies für Rafting-Fans. Dieser Canyon lockt jedes Jahr tausende von Wildwasserfahrern an. Wer vom „nassen Element“ nicht ganz soviel hält, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Der Olympus-Nationalpark lädt zum Bergwandern ein, z.B. in das antike Olympus. Was man auch in diesen Parks unternehmen möchte, man stets von dem großen Artenreichtum der Flore und Fauna umgeben. Raubvögel kreisen dort majestätisch am Himmel, Leoparden, Wölfe, Schakale, ja sogar Bären streifen durch die Wälder. Doch keine Angst, die Türkei kann durchaus auch mit „harmloseren Bewohnern“ aufwarten. So gibt es in der unberührten Natur um Munzur noch nicht entdeckte Schmetterlinge, Insekten und unterschiedliche Kräuter. Jeder dieser Parks stellt ein Highlight für sich dar. Einige von Ihnen werden ganz idyllisch von Flüssen durchzogen und herrliche Seen krönen ihre landschaftliche Schönheit, sodass man den ganzen Tag ins Schwärmen geraten könnte. Man kann hier aber nicht nur die Landschaft bewundern, z.B. im Nationalpark Bogazkale befindet sich die Hauptstadt des Reiches der Hethiter aus dem 2. Jahrtausend v.Chr., Hattusa. Aufgrund seiner vielen Tempelbauten nennt man sie auch die „Stadt der Tempel“. Die Ruinen von Hattusa wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Sollten dem Urlauber nun vom vielen Wandern oder auch vom Shoppen die Beine schmerzen, lädt der Nationalpark Kizil Dag mit seinen schönen Zedernwäldchen zum Picknicken und Relaxen im Grünen ein. 250

Der Islam – der Glaube der meisten Türken

Den Islam sieht man in der Türkei nicht nur als Religion, er ist für die Muslime auch ein verbindliches rechtlich-politisches Wertesystem. Er fasst so als politische Religion Glauben und Staat zusammen. Der Koran ist für die Muslimen das, was die Bibel für den Christen darstellt. So glauben sie daran, dass Mohammed als der letzte in der Reihe der Propheten das offenbarte Wort Gottes vom Erzengel Gabriel empfangen hat, wie es im Koran geschrieben steht. Als Mohammedaner möchten sie dennoch nicht bezeichnet werden. Der Prophet Mohammed hat zwar einen großen Stellenwert im Glauben der Moslems, dieser kann aber mit der Rolle, die Jesus für die Christen einnimmt nicht verglichen werden. Um, wie man sagt – Gottes Befehl genüge zu tragen, wird jedes Jahr für 30 Tage gefastet. Diesen Monat nennen die Muslime Ramadan. Man fastet in dieser Zeit täglich von der Morgendämmerung bis zum vollständigen Untergang der Sonne. Es wird dann auf Essen, Trinken (Wasser darf ebenfalls nicht zu sich genommen werden) und Nikotin sowie ehelichen Geschlechtsverkehr verzichtet. Außerhalb dieser Zeit darf der Muslime das Fasten brechen. Traditionell geschieht dies mit Feigen und einem Glas Milch. Danach folgen sehr reichhaltige Speisen. Diese Lebensweise kann man zwar nicht als gesund betrachten, das steht auch gar nicht im Vordergrund. Es geht den Muslimen einzig und allein um Gottes Befehl, welcher unabdingbar zu beachten ist. Mit dem Fest des Fastenbrechens endet der Monat Ramadan. Man nennt dieses Fest auch häufig Zuckerfest, da an diesem Tag sehr viele süße Speisen dargeboten werden. Durch den Glauben sind auch landestypische Bräuche entstanden. Moscheen dürfen beispielsweise nur bedeckt mit einem Tuch und ohne Schuhe betreten werden. Auch das Oben-Ohne-Baden oder das Schmusen in der Öffentlichkeit gelten aus Glaubensgründen als verpönt und können von den Sittenwächtern mit Bußgeldern belegt werden. 290

Weltwunder in der Türkei

Betrachtet man sich die Geschichte der Türkei, so ist es nicht verwunderlich, dass gleich zwei von sieben Weltwundern dieses Land zieren. Eine der größten Städte der Antike, Ephesos, weithin bekannt für ihren Reichtum, liegt auf dem heutigen Hoheitsgebiet der Türkei. Hier findet man eines der beiden türkischen Weltwunder, den Tempel der Artemis. Die Griechen erbauten ihn um 560 vor Christus auf einem sumpfigen Gebiet in Ephesos. Die Bauherren planten damals gewaltiges, es einhundert Marmorsäulen in über 15 Metern Länge errichtet werden. Damit nicht genug, diese Säulen sollten gewichtige Querbalken tragen. Das waren auch Gründe dafür, dass der Bau des Tempels 120 Jahre dauerte. Den ursprünglichen Bau verzierte man mit einer zwei Meter hohen Statue der Artemis, Tochter von Zeus und Leto. All dies viel aber im Jahr 356 v.Chr. einem Brand zum Opfer. Noch prächtiger wieder aufgebaut wurde das Meisterwerk durch die Goten um 262 nach Christus nun endgültig zerstört. Heute erinnert nur noch eine einzige Säule des Tempels, aus dem Sumpfwasser ragend daran, welch Prunkstück hier einmal gestanden haben muss. Unter dem heutigen Bodrum verschüttet kann man das zweite Weltwunder der Türkei noch wage erahnen. Das Grabmal des Mausolos, auch Mausoleum von Halikarnassos genannt, wurde hier um 368 bis ca. 350 vor Christus errichtet. Die Reste des Bauwerkes sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Zu sehen sind heute noch die Vertiefung der Grabkammer sowie die begehbaren Reste des Kanalisationssystems, welches das Bauwerk umfasste. Reste von Reliefs und Baumaterialien des Mauloleums kann man in einem nebenan liegenden Saal betrachten. 251

Knigge-Tipps für Türkeireisende

Um während eines Urlaubes in der Türkei das ein oder andere Fettnäpfchen zu umgehen, sollte man sich vor Reiseantritt mit den türkischen Gepflogenheiten vertraut machen. So kann man sich auf das, was einen erwartet besser einstellen. Kommt man z.B. einmal in die Verlegenheit sich bei Tisch schnäuzen zu müssen, so sollte man sich das lieber verkneifen. Für diesen Fall entschwindet man lieber kurz in die Waschräume der Lokalität. Schnäuzen bei Tisch ist in der Türkei absolut verpönt und es kommt dem hierzulande nicht gern gesehenen Rülpsen gleich. Angenehm überrascht wird ihr Gastgeber sein, wenn sie auf türkisch ausdrücken, dass das Essen vorzüglich geschmeckt hat. Dafür fügt man die Fingerspitzen zusammen und bringt sie wackelnd an den Mund, dabei noch mit einem „hmmm“ die Augen schließen und der Gastgeber wird entzückt sein. Wenn man mit Freunden essen gehen, ist es z. B. auch unüblich, dass jeder separat bezahlt. Das umgeht man, indem sich vorher darüber geeinigt wird, wer die Gesamtrechnung übernimmt. Die Teilbeträge kann man dann hinterher auseinanderrechnen. In der Türkei ist Alkohol erlaubt, allerdings muss man in manch anderen islamischen Ländern darauf verzichten. Schweine-fleisch aber ist absolut tabu, dies sollten Sie bei einem Besuch der Türkei stets beachten. Bei dem Besuch einer Moschee sollte man stets die Schuhe ausziehen, Frauen sollten ein Kopftuch oder einen Hut tragen. Ihre Oberarme und Beine sollten ebenfalls bedeckt sein. Für Männer empfiehlt sich vorzugsweise eine lange Hose. Um Betende nicht zu stören, bietet sich die Besichtigung einer Moschee vor allem außerhalb der Gebetszeiten an. Weitere interessante Sehenswürdigkeiten und Wissenswertes erfahren SIe auf unseren weiteren Webseiten:



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