Atatürk im Türkei-Lexikon

„Atatürk“ – Vater der Türken. Diese Ehrenbezeichnung wurde Mustafa Kemal, der 1881 in Thessaloniki geboren wurde, zu Teil. Um seine Person wird heute noch in der Türkei ein großer Personenkult betrieben. Zahlreiche Denkmäler findet man über das Land verteilt. Mustafa Kemal Atatürk war eine schillernde Figur der türkischen Neuzeit und Begründer der modernen Türkei, sowie deren erster Präsident nach Ende des Osmanischen Reiches. Atatürk nahm viele gesellschaftliche Veränderungen vor. So zum Beispiel führte er im Jahr 1930 das Kommunalwahlrecht für Frauen ein. Seit 1934 dürfen Frauen auch an Parlamentswahlen teilnehmen, sowohl wählen, als auch gewählt werden. Seine Reformvorstellungen hatte Mustafa Kemal Atatürk dabei bereits schon sehr früh entwickelt. Von seinem Charakter her ist zu sagen, dass er eine offene Kritik nur sehr schlecht ertrug und auch kaum duldete. Auf den Rat seiner Berater hörte er dennoch. Durch Atatürks Nationalismus wurden die Minderheiten – Armenier und Kurden - in ihrem sprachlichen und kulturellen Eigenleben unterdrückt. Im Widerstandsfall wurden sie mit militärischen Mitteln bekämpft. Atatürk hatte acht Adoptivkinder. Am 10. November 1938 verstarb Mustafa Kemal Atatürk. 1953 wurde sein Leichnam nach Ankara gebracht und im Mausoleum „Anitkabir“ zur letzten Ruhe gebetet. Zum Todestag von Mustafa Kemal legen die Türken eine Trauerminute ein. Auf den Geldscheinen und Münzen der türkischen Währung findet sich das Abbild von Mustafa Kemal Atatürk. Sein Geburtshaus in Thessaloniki ist heute ein Museum. Nach ihm sind auch einige Bauwerke benannt. So zum Beispiel der Internationale Flughafen Istanbuls (Atatürk Havalimani) sowie der Atatürk Staudamm und das in Istanbul stehende Atatürk Olimpiyat Stadi. Wohl kaum eine Figur der Landesgeschichte ist in der Türkei so populär und bis heute geachtet und geehrt wie Mustafa Kemal Atatürk. Beinahe überall in der Republik findet man irgendein Gebäude, einen Platz oder ein Museum, das seinen Namen trägt und sein Gesicht ist auf den Scheinen und Münzen der türkischen Währung zu sehen. Mustafa Kemal war es, der nach der verheerenden Niederlage des Osmanischen Reiches im ersten Weltkrieg, als das Osmanische Reich zerstückelt und unter den Siegermächten aufgeteilt werden sollte, die Bevölkerung zum Widerstand aufrief und dem Land die Freiheit wieder gab. Er rief die Republik aus und wurde somit erster Staatspräsident der Türkei. Seiner innovativen Politik, die sich stark an den liberalen westeuropäischen Grundsätzen wie Freiheit und Gleichberechtigung orientierte, verdankt die Türkei ihr heutiges modernes Auftreten. Atatürks Politik war jedoch auch geprägt von starkem Nationalismus, was dazu führte, dass Minderheiten in der Türkei, wie Armenier und Kurden, in ihrer kulturellen Entfaltung stark eingeengt und unterdrückt wurden. Um seine Ziele durchzusetzen, schreckte Mustafa Kemal hierbei auch nicht vor militärischen Anschlägen, die unzählige Opfer forderten, zurück. So ließ er sogar ganze Städte niederbrennen, um die verhassten Griechen aus seinem Land zu vertreiben. Er starb im November 1938, sein Ansehen und der Respekt der türkischen Bevölkerung sind aber bis heute ungetrübt und nach wie vor legt man im ganzen Land anlässlich seines Todestages eine Gedenkminute ein. Sein Leichnam liegt heute im Mausoleum „Anitkabir“ in der Hauptstadt Ankara.


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