Troja im Türkei-Lexikon

Im Nordwesten der Türkei liegt die Stadt Troja, die jedem aus der Dichtung Ilias von Homer bekannt sein dürfte im Bezug auf die Kriegslist mit dem hölzernen Pferd. In der Antike kontrollierte die Stadt an en Dardanellen den Zugang zum Schwarzen Meer, was Troja großen Reichtum brachte, denn jeder musste Wegzoll bezahlen auf seinem Weg zum Schwarzen Meer. Mit dem Beginn des Mittelalters verlor die Stadt jedoch an Bedeutung. Ob die Stadt nun aber wirklich Schauplatz des von Homer beschriebenen Trojanischen Krieges war, ist aufgrund der Ausgrabungsergebnisse der letzten Jahre bei den Experten inzwischen umstritten, zumal der Ort bei Homer Ilion oder Ilios genannt wurde. Andere Experten sind wiederum der Meinung, dass Troja identisch ist mit der in hethitischen Quellen als Wilusa (= (W)Ilios) bezeichnet Stadt, denn es wurde in den Siedlungsschichten auch eine unterirdische Quellen-Anlage gefunden. Deren Aussehen ist dabei in allen Einzelheiten mit der Beschreibung einer Quelle in der Stadt Wilusa identisch, die im sogenannten Alaksandu-Vertrag erwähnt ist. Die Ausgrabungsstätte wurde 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, wobei schon 1868 der deutsche Hobbyarchäologe Heinrich Schliemann in die Ebene der Troas kam, um nach dem Sagen umwogenen Stadt Troja zu suchen. Was Schliemann fand, war der so genannte Schatz des Priamos, ein Goldschatz – noch lange Zeit danach aufbewahrt im Antikmuseum von Berlin, bis er nach dem Zweiten Weltkrieg als Beutekunst in die damalige UdSSR gebracht wurde. Die Funde ergaben, dass Troja schon in der frühen Bronzezeit – also 5000 v. Chr. bis eben in die Spätantike besiedelt gewesen sein musste, weil ein schweres Erdbeben die Stadt gegen Endes des 5. Jahrhunderts zerstörte. 1988 wurden die Ausgrabungen erneut aufgenommen. Die Auswertungen der Forschungen und Ausgrabungen dauern dabei bis heute an. Es wurden dabei bis heute 10 Siedlungsschichten entdeckt.


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